Das Starterfeld hatte sich im Vergleich zu den Vorjahren vergrößert. Besonders die Klassen 5 und 6 waren mehr als gut besetzt.
- Klasse 1: unbesetzt
- Klasse 2: Florian Leyendecker, Tim Schlecht, Björn Hupperich
- Klasse 3: Kevin Schmitz, Nicola Schnurrbusch, Ruben Klar, Rinaldo Schnurrbusch
- Klasse 4: Philipp Schlecht, Michael Keul, Marcel Zimmer, Tobias Leyendecker, Stephanie Kirstgen, Rainer Sowada
- Klasse 5: Ralf Ruland, Marco Heyen, Liane Schleich, Markus Fahs, Alois Kirstgen, Christian Wagner, Christian Keul, Michael Keul, Marcel Leuwer, Pascal Zimmer, Marco Schnichels, Hermann Kirstgen, Matthias Keul, Stefan Jakobs, Dietmar Wassong
- Lutz Hockertz, Bruno Weber, Ernst Luxen, Helmut Zimmer, Dieter Wagner, Dietmar Schlecht, Bernd Zimmer, Markus Schleich, Willi Schnurrbusch, Klaus Schleich, Herbert Radermacher
Der sogenannte "Youngsters Cup", das Rennen der Kinder und Jugendlichen, wurde pünktlich gestartet. Es war ein spannendes Rennen und nicht bei allen Fahrern endete das Rennen ohne Unfall. Besonders die Hubertushof-Kurve hatte es einigen Fahrern angetan, doch zum Glück war die Kurve gut gepolstert, so dass alle Rennfahrer, die Bekanntschaft mit der durch Kunststoff-Säcke gesicherten Mauer machten, mit dem Schrecken davon kamen.
Nach dem Youngsters-Cup wurde gegen 16:30 mit dem freien Training für den Junioren-/Senioren-Cup der Wettkampf der Königsklassen eingeläutet. Die meisten der Fahrer der beiden Altersklassen hatten damit erstmals für 2004 Gelegenheit, ihre Seifenkisten und ihre fahrerischen Fähigkeiten auf der anspruchsvollen Rennstrecke zu testen und bis an die Grenzen ihrer Möglichkeiten zu gehen. Davon machten die Piloten reichlich Gebrauch und so konnten die Zuschauer bereits die ersten Dreher und Abräumer - besonders in der Schikane Schlecht - beobachten.
Obwohl es beim freien Training ja noch um nichts ging, nahmen die Fahrer die Sache sehr ernst. Die Konkurrenten um die vorderen Plätze achteten genau auf das, was der jeweils Andere machte und nach dem freien Training waren die ersten "Duftmarken" für das bevorstehende Sonntags-Rennen gesetzt.
Der "Junioren-/Senioren-Cup" begann mit dem Training um 10:00 Uhr. Bei den beiden Läufen ging es darum, die richtige Abstimmung zu finden und das richtige Gefühl für die Seifenkiste und vor allem für die Tücken der Rennstrecke zu gewinnen.
Alle gingen mit einer guten Portion Ehrgeiz an die Sache und so trennte sich bereits im Training die Spreu vom Weizen. Ab 14:00 Uhr konnten sich dann die zahlreich erschienenen Zuschauer bei bestem Wetter an einem spannenden und abwechslungsreichen Seifenkistenrennen erfreuen.
Alles, was das Ahrdorfer Seifenkistenrennen ausmacht, wurde geboten: Dreher in den Schikanen, quietschende Reifen, der typische Geruch von Gummi in der Hubertushof-Kurve... natürlich gab es auch den ein oder anderen Unfall aber dank der vorbildlichen Sicherheitsmaßnahmen gingen alle Unfälle glimpflich aus.
Meine Bildsammlung für das Jahr 2004 ist leider noch etwas dünn aber ich arbeite daran. Hier ein paar Eindrücke aus der Schikane Feriendorf.
Die Kölnische Rundschau
Kleine Piloten hatten „echt Zunder drauf“
AHRDORF. Keiner konnte es am Wochenende ausbremsen, das Rennfieber, das in Ahrdorf herrschte. Reifenquietschen, Bremsspuren, ja sogar kleine blaue Rauchfähnchen an den Reifen der Fahrzeuge waren immer wieder auszumachen. „Die haben echt Zunder drauf“, befanden die Zuschauer an der Rennstrecke. Und tatsächlich, mit bis zu annähernd 40 Stundenkilometern bretterten die Seifenkisten- und Kettcarfahrer durch den Ort. Ein Messgerät, das der Bauhof Blankenheim den Veranstaltern zur Verfügung gestellt hatte, machte genaueste Zahlen möglich.
„Erna, bleib sitzen, der Tobias kommt“, hörten die Anwesenden plötzlich über die Lautsprecheranlage. Streckensprecher Helmut Kracht kennt seine Pappenheimer, er weiß, wann wer welches Signal und welchen Zuspruch aussenden muss. Erna blieb also sitzen, trotz massivstem Rennfieber, und Tobias rauschte den Berg hinunter.
Nicht bei allen Fahrern endete die Tour ohne „Bandenkuss“. „Wie krieg ich denn diese Kurve?“, dürften sich die Piloten, vielleicht noch im allerletzten Moment, gedacht haben. Manchmal war es dann allerdings doch zu spät. Die vorletzte Kurve vor der Zielgeraden ließ immer wieder die kleinen Kisten samt ihrer Piloten straucheln. Einer fuhr geradewegs in die Schaumstoff gepolsterte Seitenbegrenzung. Ein anderer schmiss den Lenker noch so eben rum, pendelte dadurch aber in die entgegengesetzte Richtung und setzte sich frontal vor eine Mauer. Fahnen, die der Verzierung dienten, mussten dabei dran glauben - den farbenfrohen Wimpeln hilft jetzt nur noch die Nähmaschine. Der „Fahnenkiller-Fahrer“ blieb unverletzt, seine Kiste wurde beiseite geschleppt und dann mittels zweier Eisenstangen und roher Gewalt wieder kurzerhand gerade gebogen.
Vor gut 30 Jahren brach in Ahrdorf erstmalig das Rennfieber aus. „Mit einem Brett, etwas Kordel und ohne Bremsen düsten die Fahrer damals den Berg runter“, wusste Helmut Kracht zu berichten. Schürfwunden und Verletzungen waren nicht selten. Ungeprüft rollt heute kein Fahrzeug mehr durch den kleinen Ort an der Ahr. Kracht: „Die Seifenkisten werden alle abgenommen. Die Bremsen, die Lenkung und der Überrollbügel werden kontrolliert.“ Scharfe Sicherheitsvorkehrungen herrschen auch während der Test- und Rennläufe an der Bahn, damit keinem aus Versehen „mit Kawuppdich in die Hacken gefahren wird“.
Sind die Kisten dann wohlbehalten im Zielbereich gelandet, werden sie an einem Stahlseil den Berg von einem Traktor wieder hochgezogen. Und das alles bei appetitlichem Grillgeruch. Eine Zuschauerin gehört inzwischen zum Rennen dazu wie das Ahrplätschern nebenan: Die 92-jährige Anna Lukesch lässt es sich nicht nehmen, jedes Jahr wieder das Rennen von ihrer Haustüre aus zu verfolgen. Viele Helfer machen die Gaudi erst möglich: Ahrdorfer Bürger, insbesondere die Anlieger des „geraden Rings“, die Gemeinde Blankenheim und das Deutsche Rote Kreuz. Gestaffelt werden die Trainings- und Rennläufe jeweils nach Alter. In der Klasse 2 siegten Tim Schlecht, Florian Leyendecker und Bjorn Hupperich; in der Klasse 3 Kevin Schmitz, Florian Leyendecker und Nicola Schnurbusch; in der Klasse 4 Rainer Sowada, Marcel Zimmer und Tobias Leyendecker.
Der Kölner Stadt-Anzeiger
Am Hubertushof war Fahrgefühl gefordert
In Ahrdorf zählt nicht nur der Sieg, sondern einfach nur, durchs Ziel kommen.
Blankenheim-Ahrdorf - „Dabei sein ist alles“, lautet das Motto. So hat sich das zweitägige Seifenkistenrennen zu einem wahren Dorffest entwickelt, bei dem Jung und Alt auf den Beinen sind. Bürgermeister Karl-Heinz Gatzen übernahm die Schirmherrschaft. Bei dieser Freizeit-Sportveranstaltung zählt nicht nur der Sieg, sondern einfach nur, das Ziel zu erreichen, egal, ob als Erstplatzierter oder als Letzter.
Das erste Seifenkistenrennen fand im Oktober 1975 statt. 30 Starter fuhren in Kettcars fast bis zur Dunkelheit die alte Landstraße zwischen Uedelhoven und Ahrdorf hinunter. In den darauf folgenden Jahren starteten jeweils im Mai sieben Rennen, bis nach einer Pause von 20 Jahren im Jahre 2002 das neunte Rennen organisiert wurde. Bei den Wettkämpfen sind inzwischen drei Generationen dabei. Schon Wochen vorher fieberten die Kinder und Jugendlichen, die sich am Samstag beim „Youngster-Cup“ hinter das Steuer ihres Kettcars setzten. Sie starteten in drei Klassen: Kettcars 6 bis 15 Jahre, Zwischenklasse 8 bis 15 Jahre und Seifenkisten 11 bis 18 Jahre. Die Rennstrecke auf dem Uedelhovener Weg misst für die jungen Rennfahrer nur 250 Meter bei einem Gefälle von fünf Prozent, während die schwierige Strecke mit einigen Schikanen zum Abbremsen 650 Meter lang ist und ein Gefälle von elf Prozent aufweist. Der Start befindet sich im Feriendorf Ahrdorf, das Ziel am Campingplatz. Rennleiter Helmut Kracht, ein gebürtiger Ahrdorfer, betonte, dass auf Sicherheit besonders geachtet werde. So sind alte Bahnschwellen als Absperrung für die Zuschauer und Schienen von Kartbahnen ausgelegt.
Bis zu 70 km / h
In den Kurven liegen neben Autoreifen mit Folie gefüllte Plastiksäcke. Besonders in der Kurve am „Hubertushof“ war Fahrgefühl gefordert, um einen Ausritt in die Polster zu vermeiden. In den bisherigen elf Veranstaltungen blieben die Ahrdorfer vom Regen verschont. Laut Heinz Theo Wirtz wirken die Reifen bei nasser Fahrbahn wie Slicks. Dann hätte man die Rennen sofort abbrechen müssen.
Am Ziel angekommen, wurden die Kettcars und Seifenkisten mit einem Traktor zum Startplatz hinaufgezogen. Die Veranstaltung in Ahrdorf ist kein offizielles Rennen zur deutschen Meisterschaft; sie soll einfach - mit selbst gebauten „fliegenden Kisten“ - für Spaß an der Sache sorgen.
Am Samstag gingen 14 Fahrer an den Start. Sie erreichten eine Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 40 km / h. Sieger in der Klasse 2 wurde Tim Schlecht, Zweiter Florian Leyendecker und Dritter Björn Hupperich. In der Klasse 3 siegte Kevin Schmitz vor Ruben Klar, Nicola Schnurbusch und Rinaldo Schnurbusch. In der Klasse 4 belegte den ersten Platz Rainer Sowada, gefolgt von Marcel Zimmer, Tobias Leyendecker, Philipp Schlecht, Michael Kirstgen, Stephanie Kirstgen und Pascal Hockertz.
Am Sonntag gingen 29 Fahrer mit ihren Seifenkisten an den Start. In der Klasse 5 durften 16- bis 40-Jährige und in der „Elefantenklasse“ die über 40-Jährigen antreten. Bei den älteren Cracks roch es bei Top-Geschwindigkeiten von 70 km / h schon mehr nach Gummi, man vernahm quietschende Reifen und sah enttäuschte Gesichter.
Das ganze Dorf hatte mal wieder bei der Organisation mit angepackt. Mit vielen Pokalen und Sachpreisen wurden die Besten belohnt. Und der begehrte „Würstchenpokal“ für die schnellste Zeit in der dritten Wertungsrunde war nach zehn Minuten nicht mehr existent.