Diese Sätze sind gleichzeitig der Anfangstext eines Liedes, welches bevorzugt zur Kirchenweihe gesungen wurde. Das alles erklärt auch, warum gerade diese Inschrift über dem Kapellenportal angebracht wurde. Die Inschrift stammt aus dem Jahre 1710, die Kapelle jedoch ist wesentlich älter.
Die Kapelle Ahrdorf wurde bereits im Jahre 970 erstmals urkundlich erwähnt. In diesem Jahr stellte Graf Heinrich eine Schenkungsurkunde aus, mit der er die Kapelle in Ahrdorf der Abtei St. Maximin in Trier übertrug. In der Urkunde heißt es:
Ich habe dem hl. Bekenner Christi Maximin in Trier die Kirche in Üxheim mit all ihrem Zubehör, nämlich die Kapellen in Barweiler, Nohn und Ahrdorf geschenkt.
Eine Abschrift dieser Urkunde (angefertigt im 13. Jahrhundert) befindet sich in der Stadtbibliothek Trier.
Man fragt sich, wie Ahrdorf so früh zu einer solchen Kapelle kam. Eine Möglichkeit ist, daß sie von St. Maximin, einer der reichsten Abteien, die es im Deutschland des 10. Jahrhunderts gab, erbaut wurde. Vielleicht ist aber in dieser Hinsicht auch von Bedeutung gewesen, daß wir uns hier in einer Gegend befinden, in der das kostbare Eisenerz gefunden wurde. Die Gewinnung und Verhüttung dieser Erze hat dem oberen Ahrtal bis weit in das 19. Jahrhundert hinein einen Gewinn gebracht, der höher war als der Ertrag aus der Landwirtschaft.
Vielfach haben sich aus solchen Kapellen Pfarrkirchen entwickelt. Das geschah in Barweiler vor 1466, in Nohn im Jahre 1801. Ahrdorf jedoch blieb zu klein: es zählte noch um 1845 nicht mehr als 159 Einwohner in 30 Häusern.
Das tut der Bedeutung, die die Kapelle für die Ahrdorfer Bevölkerung hat, aber keinen Abbruch. Über all die Jahrhunderte wurde das Gotteshaus gehegt und gepflegt und selbst in der für die Kirchen und den christlichen Glauben sehr schwierigen Zeit engagieren sich die Ahrdorfer Bürger immer noch für ‘ihre’ Kapelle - auch viele Menschen, die nicht unbedingt zu den eifrigsten Kirchgängern zählen.