Diesmal war ich auch für ahrdorf.de wieder ganz bei der Sache und habe aufmerksam mitverfolgt, was sich in den letzten Wochen vor dem Rennen getan hat. Obwohl es relativ ruhig war, sickerte doch die ein oder andere Information durch, die Raum für Spekulationen ließ.
Aus gut informierten Kreisen kam zum Beispiel die Information, dass das Team von Ruland-Racing mit Unterstützung von Hermann Kirstgen eine neue Seifenkiste bauen und 2023 damit nochmal einen Angriff auf Michael Keul, Seriensieger der letzten Jahre, starten will.
Eine weitere Meldung ließ aufhorchen. Markus Fahs, Serienteilnehmer und Mit-Initiator der Seifenkistenrennen der "Neuzeit" hatte angekündigt, beim diesjährigen SKR nicht mitzufahren. Auch sein Co-Pilot, Tobias Leyendecker, würde nicht mitfahren. Damit wäre die sehr schnelle und absolut konkurrenzfähige Seifenkiste mit dem Namen "Two" frei für zwei andere Piloten. Wer würde die Chance nutzen? Für Spannung war also gesorgt.
Ebenfalls für Spannung sorgte die Wetterprognose. Je nachdem, welche App oder welche Internetseite man konsultierte, sah die Vorhersage für das Renn-Wochenende mal katastrophal und mal halbwegs gut aus.
Das Wetter spielt beim Ahrdorfer Seifenkistenrennen eine entscheidende Rolle. Anders als bei den bekannten Autorennen gibt es hier keine Regenreifen, keine Intermediates, keine Safety-Car-Phasen oder ähnliche Dinge. Die meisten Fahrer kommen mit einem Satz Reifen nach Ahrdorf und haben daher keine Möglichkeit, sich auf eine nasse Piste besser einzustellen.
Natürlich könnte man das ändern, indem man die Regeln entsprechend anpasst. Hier kommt aber ein weiterer wichtiger Aspekt ins Spiel: die Sicherheit von Fahrern und Zuschauern. Das Seifenkistenrennen ist ein Freizeitspaß und soll es auch bleiben. Wenn die Piste nass ist, fahren viele Seifenkisten wie auf Schmierseife. Das kann man auch kaum trainieren. Bei den Geschwindigkeiten, die die Kisten bei der Abfahrt erreichen, ist das Risiko, mit der Seifenkiste - salopp gesagt - "einen Abgang zu machen", einfach zu groß. Die Gefahr für die Gesundheit von Fahrern und Zuschauern würde exorbitant steigen.
Bei den meisten Seifenkistenrennen war Petrus gnädig mit den Ahrdorfern und schickte Sonne und trockenes Wetter. Es hat aber auch schon Jahre gegeben, in denen das nicht so war. 2011 war zum Beispiel so ein Jahr (nächstes Jahr, wenn ich die Chronik wieder vollständig habe, könnt ihr das auch nachlesen). Da gab es ein richtiges Regenrennen und die Geduld von Fahrern und Zuschauern wurde gehörig auf die Probe gestellt.
An solchen Tagen ist dann auch das Orga-Team gefragt. Es müssen Entscheidungen getroffen werden. Bricht man das Rennen ab? Wartet man auf das sprichwörtliche bessere Wetter? Ändert man die Regeln und zwingt die Fahrer damit zur Reduzierung der Geschwindigkeit (z. B. indem man die Sekundenstrafe für die Fehler in den Schikanen erhöht)?
Die Prognose lt. wetter.de sah wie folgt aus:
Hier das offizielle Programm des Rennwochenendes:
Freitag, 25.08.2023
18.00 Uhr: Streckeneröffnung
Samstag, 26.08.2023
10.00 Uhr: Abnahme der Fahrzeuge und Einweisung
11.00 Uhr: Training und anschließend Rennen der Klassen 1 - 4
15.30 Uhr: Siegerehrung
16.30 Uhr: Warmup der Klassen 5 und 6
ab 18.00 Uhr: Strecken-Party mit Live-Music der Band "Black Pearl"
Sonntag, 27.08.2023
09.00 Uhr: Abnahme der Fahrzeuge und Einweisung
10.00 Uhr: Wertungsläufe der Klassen 5 - 6
13.30 Uhr: Fahrer-Parade aller Klassen
14.00 Uhr: Wertungsläufe
17.30 Uhr: Siegerehrung und After-Race-Party
Die Klassen waren wie folgt definiert:
26.08.2023
Als ich am Samstagmorgen pünktlich um 10:00 Uhr (ich hatte Dienst an der Startrampe für die Klassen 1 bis 4) an der Hubertushof-Kurve eintraf, hatten einige der Anwesenden noch kleine Augen. Die Streckeneröffnung am Vorabend war offenbar ein voller Erfolg gewesen. Bis in die frühen Morgenstunden hatte man gefeiert.
Bernd Zimmer und Jessica Kaufmann hatten nicht so lange gefeiert und waren bereits in aller Frühe konzentriert bei der Sache. Die beiden SKR-Enthusiasten müssen dafür sorgen, dass die Technik funktioniert. Das ist eine wirklich sehr wichtig Aufgabe, denn nur bei einwandfrei funktionierender Technik geht das Rennen voran und Fahrer und Zuschauer haben ihren Spaß. Was an Arbeit dahintersteckt, kann man nur erahnen.
Die Kommandozentrale des SKR, in der Bernd und Jessica an den beiden Tagen schalten und walten, befand sich in einem knallgrünen Zelt, das wie immer an der Hubertushof-Kurve auf dem Grundstück von Richard Luxen aufgebaut worden war.
Hier ein paar Einblicke in die Kommandozentrale:
Bernd hat die Technik über die Jahre stetig weiterentwickelt. Die Zeitmessung, die beim Erwachsenenrennen sogar eine Zwischenzeit umfasst, wird über Lichtschranken gesteuert, die per Kabel mit der Zeitmessung verbunden sind. Die Zuschauer können mit Hilfe eines großen Bildschirms in der Hubertushof-Kurve die Zeiten verfolgen. Die Kommunikation zwischen den beteiligten Helfern an Start, Ziel, Schikanen etc. läuft über Outdoor-Funkgeräte, die über eine große Reichweite und einen starken Akku verfügen.
Das Teilnehmerfeld des Youngsters-Cup stellte sich wie folgt dar:
- Klasse 1: Zola Brück, Lian Klein, Samuel Schröder, Merle Schmitz, Abby Keul
- Klasse 2: Luis Cramer, Julius Duhr, Angelina Lind
- Klasse 3: Felix Kirstgen, Leano Brück, Eva Keul
- Klasse 4: Moritz Bongart, Moritz Kirstgen, Jaro Frings, Neo Brück, Mika Fahs, Till Schäfer
Das Rennen der Kinder verlief reibungslos. Viele waren zum ersten Mal beim SKR dabei und entsprechend nervös. Nach den ersten Fahrten löste sich die Anspannung ein wenig. Zwischenfälle gab es kaum. Es gab zwar einen kleinen Unfall in der Hubertushof-Kurve aber der blieb ohne gesundheitliche Folgen für den Fahrer.
Auch diesmal gab es wieder originelle Seifenkisten. Ein Beispiel dafür ist das "Rennmöhrchen" von Mae und Eva Keul. Wer genau hinsieht, erkennt nicht nur die Möhre vorne auf der Kiste, sondern auch eine Kamera, die die Fahrten von Eva aufzeichnete.
Wie die Kamera so eine Fahrt mit dem Rennmöhrchen aufgezeichnet hat, könnt ihr hier sehen:
Und das waren die Pokale, um die Eva und ihre Mitstreiter gefahren sind:
Die Siegerehrung wurde von der Bürgermeisterin der Gemeinde Blankenheim, Jennifer Meuren, durchgeführt. Sie dankte allen Helfern und Fahrern ausdrücklich für die Ausrichtung des Seifenkistenrennens, das in der Gemeinde in dieser Form einzigartig ist. Die Gemeinde zeigte sich auch finanziell erkenntlich, indem sie die Kosten für die Pokale übernahm. Man sah Frau Meuren an, dass ihr die Siegerehrung fast ebenso viel Spaß machte wie den Kindern.
Was bei den Erwachsenen die Sektdusche ist, ist bei den Kindern die Mineralwasserdusche. Zielperson für die Dusche durch die Kinder war diesmal besonders Ralf Ruland. Er ist nicht nur Fahrer und Mit-Organisator des Rennens, sondern auch Ortsvorsteher von Ahrdorf und nahm vor allem in dieser Funktion an der Siegerehrung teil.
Warum die Kinder nun gerade ihn für die Mineralwasserdusche ausgesucht hatten, kann ich beim besten Willen nicht sagen. Alle Beteiligten hatten jedenfalls sichtlich Spaß bei der Sache!
Die Ergebnisse
Es wurden insgesamt fünf Läufe durchgeführt. Die Addition der zwei besten Zeiten aus diesen Läufen ergibt die Gesamtzeit, die in die Wertung einfließt.
Zusätzlich zu den Pokalen gab es noch Medaillen und Süßigkeiten für die Kinder. Die gab es übrigens auch für eine junge Dame, die gar nicht mitgefahren ist. Mae Keul hatte kurz vor dem Seifenkistenrennen einen kleinen Unfall. Dabei hat sie sich das Knie so verletzt, dass sie schweren Herzens auf das Rennen verzichten musste. Sie war natürlich trotzdem als Zuschauerin dabei und bekam von Bürgermeisterin Jennifer Meuren als Trostpreis einen Würstchenpokal, eine Medaille und Süßigkeiten überreicht.
Die ersten beiden Läufe der Klassen 5 und 6
Nach dem Rennen der Klassen 1 - 4 wird die Strecke umgebaut. Die mobile Startrampe wird an den Startpunkt ins Feriendorf Ahrdorf gebracht, die Lichtschranke, die am Start des Kinderrennens in der Straße "Im Acker" steht, wird kurz vor der Schikane Schlecht postiert und dient dort als Messpunkt für die Zwischenzeit. Die Verkabelung für die Lichtschranke am Start im Feriendorf sorgte diesmal für etwas Aufregung. Das Kabel war durch eine Wiese verlegt worden, auf der Pferde weideten. Das musste natürlich geändert werden, denn es bestand die Gefahr, dass die Pferde die Verkabelung beschädigten und dann hätte man das Rennen unterbrechen müssen. Fleißige Helfer verlegten das Kabel noch während des Kinderrennens, sodass kurz nach der Siegerehrung der Klassen 1 - 4 alles bereit war für die ersten beiden Läufe der Klassen 5 und 6.
Die beiden Samstags-Läufe galten früher als freies Training und die Zeiten flossen nicht in die Gesamtwertung ein. Wegen der manchmal unbeständigen Wetterlage hat man das vor einigen Jahren geändert und lässt nun auch diese Läufe in die Wertung einfließen. Das Wetter war immer noch gut und so war man optimistisch, dass die beiden Läufe regulär stattfinden würden. Damit war man schon mal auf der sicheren Seite. Wenn der Sonntag wirklich komplett verregnet sein würde, hätte man zumindest zwei Wertungsläufe und könnte die entsprechenden Sieger küren.
Insgesamt 26 Fahrerinnen und Fahrer gingen in den beiden Klassen an den Start. Manche davon hatten sich erst am Tag zuvor angemeldet. Erfreulich war, dass es diesmal auch wieder einige Fahrerinnen gab. Sie sorgten für die nötige Frauen-Power.
Favorit für den Sieg in Klasse 6 war auch in diesem Jahr Michael Keul. Der Seriensieger der vergangenen Jahre scheint in einer anderen Liga zu fahren. Sollte er auch in diesem Jahr wieder einsam seine Kreise an der Spitze ziehen? Dadurch, dass Markus Fahs nicht an den Start ging, hatte er einen Konkurrenten weniger. Doch auch ohne Markus war das Fahrerfeld immer noch prominent besetzt. Jan Hulshof, Ralf Ruland, Dietmar, Tim und Philipp Schlecht.... alles Namen, die man schon ganz oben in den Siegerlisten gesehen hat... und diese Herren wollten Michael das Leben schwer machen. Vielleicht gab es ja auch noch die ein oder andere Überraschung aus dem Kreis der anderen Fahrer.
Das Starterfeld sah wie folgt aus:
- Klasse 5: Eduard Brandt, Jan Hulshof, Johannes Keul, Katja Weber, Lia-Soraya Leschner, Lukas Feige, Malin Fahs, Niklas Ruland, Nina Hockertz, Robin Klein, Robin Ruland, Simon Jehnen, Timon Klein
- Klasse 6: Andreas Brück, Dietmar Schlecht, Florian Leyendecker, Jens Hulshof, Kirsten Cramer, Ludwig Profittlich-Cramer, Lutz Hockertz, Michael Keul, Pascal Hockertz, Philipp Schlecht, Ralf Ruland, Sascha Schiffer, Tim Schlecht, Tobias Klein
Die beiden Läufe am Samstag hatten es jedenfalls in sich. Ich war als Streckenposten in der Hubertushof-Kurve eingeteilt und konnte dort einige "Einschläge" miterleben. Einige - insbesondere die Damen - machten es richtig, gingen die Sache langsam an und wollten zunächst einmal die Strecke kennenlernen, um dann in den Folgeläufen immer schneller zu werden.
Einige Heißsporne aus der Nachwuchsriege gingen gleich auf's Ganze. Niklas Ruland beispielsweise wollte es im ersten Lauf bereits wissen und scheute kein Risiko. Dabei machte er in der Hubertushof-Kurve Bekanntschaft mit den Plastiksäcken, die den Aufprall der Seifenkisten abfangen und Verletzungen verhindern sollen. Und so gingen die Unfälle auch glimpflich aus.
Robin Ruland hingegen hatte Pech. Er verletzte sich im Zielbereich. Durch das Blech einer Seifenkiste, die beim Rangieren an seinem Fuß vorbeischrammte, verletzte er sich so schwer, dass er vom Team des Roten Kreuzes, das an beiden Tagen in Ahrdorf war, ins Krankenhaus gebracht wurde. Die Wunde wurde genäht und abends konnte Robin bereits wieder an der Strecken-Party teilnehmen. Das Rennen war für ihn allerdings gelaufen.
Nach den beiden Läufen war teilweise alles wie erwartet. Michael Keul war auf Platz 1. Gleich im ersten Lauf hatte er eine Zeit von 52,01 hingelegt und war damit eine gute Sekunde schneller als der zweitschnellste Fahrer. Auch im zweiten Lauf war er schnell unterwegs und erreichte eine Zeit von 52,21 Sekunden. Damit war Michael Keul der einzige Pilot mit 52er Zeiten. Die Dominanz schien sich fortzusetzen.
Dafür sorgte das Minardi-Team mit Simon Jehnen und Johannes Keul für eine Überraschung. Simon hatte zu Beginn etwas Pech. Bei seinem ersten Lauf, der fehlerfrei und nach der Zwischenzeit und auch nach dem optischen Eindruck auch sehr schnell war, zählte nicht, weil die Zeitnahme unterwegs abgebrochen hatte. Bei der Wiederholung des Laufs hatte er einen Fehler in der Schlecht-Schikane und inklusive der Strafsekunden eine Zeit von 56,80 Sekunden. Ärgerlich. Sein Pech sollte sich auch am Sonntag fortsetzen. Dazu später mehr.
Am Abend fand die Strecken-Party mit Live-Musik der Gruppe Black Pearl statt. Die tolle Stimmung, die den ganzen Tag über geherrscht hatte, wurde noch einmal gesteigert. Die Party war gut besucht, die Musik war gut, der Getränke- und Essens-Service stimmte.... was will man mehr? Gegen Mitternacht war ich zu Hause. Die Party ging aber auch diesmal bis in die frühen Morgenstunden.
Auch am Sonntagmorgen schien die Sonne. Es waren zwar ein paar Wolken zu sehen aber das Wetter schien zu halten. Petrus ist halt ein Ahrdorfer....
Auch am Sonntag fuhr Michael Keul in seiner eigenen Liga. Er unterbot seine Bestzeit vom Samstag. Die Uhr blieb bei 51,94 Sekunden stehen. Damit stand Michael praktisch schon als Tagessieger fest. Aber er wollte mehr und fuhr danach mit dem sprichwörtlichen Messer zwischen den Zähnen, um eine noch bessere Zeit zu erzielen und noch die 51-Sekunden-Grenze zu knacken.
Normalerweise fährt er wie auf Schienen durch die Hubertushof-Kurve, doch diesmal hatte er sich etwas zu viel vorgenommen. Er krachte in die Säcke und zwar so heftig, dass viele der Plastiksäcke aufgerissen auf der Straße lagen. Zum Glück war Michael nichts passiert und auch die Säcke waren schnell wieder an Ort und Stelle. In diesem Jahr haben wir übrigens einige Plastiksäcke gebraucht. Wenn die Säcke durch Unfälle aufgerissen sind, wird der Inhalt meist in neue Säcke gefüllt und die Kurve damit wieder neu präpariert.
In der WhatsApp-Gruppe des SKR hieß es schon scherzeshalber, dass die Fahrer, die in der Hubertushof-Kurve einschlagen, im nächsten Jahr eine Rolle Säcke mitbringen sollen.
Den Höllenritt mit abruptem Ende hat Michael per Video dokumentiert. Haltet euch fest!
Vielen Dank an Michael Keul für das tolle Video. Es zeigt eindrucksvoll, wie schnell die Seifenkisten unterwegs sind.
Das Minardi-Team
Bevor wir zu den Ergebnissen des Rennens kommen, möchte ich noch ein paar Worte über das Minardi-Team verlieren. Das Team, das in diesem Jahr aus Simon Jehnen und Johannes Keul bestand, war bisher nie um Pokale mitgefahren. Es ging im Wesentlichen um den internen Wettbewerb unter den beiden Fahrern, die auch abseits der Strecke gute Freunde sind. Im letzten Jahr war Johannes erstmals schneller als Simon. Revanche war angesagt. Auch diesmal konzentrierten die beiden Piloten sich zunächst auf den internen Wettbewerb und dachten wahrscheinlich nicht daran, dass sie auf dem Treppchen landen könnten. Das sollte sich schon bald ändern.
Zunächst einmal aber sei gesagt, dass die Vorbereitungen der Minardi-Piloten so liefen, wie man das von ihnen gewohnt war. Einen Tag (!) vor dem Rennen holte Simon die Seifenkiste mit Hilfe von Tim Schlecht aus der Scheune bei Stefan Jakobs. Drei Veränderungen nahm man vor: 1. Staub entfernen, 2. Überrollbügel neu lackieren und 3. an den relevanten Stellen etwas Öl platzieren. Mehr nicht.
Die Vorbereitung ließ aber zu wünschen übrig aber das Marketing von Minardi ist nicht schlecht. In der Hubertushof-Kurve hängt ein Banner, welches das Minardi-Team - noch in anderer Zusammensetzung - zeigt.
Bis zu diesem Jahr konnte man den Teil "im Erfolg vereint" noch nicht so ganz einlösen. Doch das sollte sich ändern. Johannes Keul stand nach den ersten Läufen auf Platz 1 in der Klasse 5. Auf Platz 2 stand Robin Klein, gefolgt von Simon Jehnen. Wer Simon kennt, weiß, dass er nun noch mehr Gas geben würde, um Robin oder sogar Johannes noch zu überholen.
Doch Simon hatte ein zweites Mal Pech. Im ersten Lauf nach der Fahrerparade fuhr er eine gute 53er-Zeit und rückte damit auf Platz zwei vor. Bevor der Lauf zu Ende gefahren werden konnte, begann der Regen. Petrus war wohl gerade anderweitig unterwegs, denn das Rennen musste schließlich wegen Regens abgebrochen werden und Simons gute Zeit wurde nicht gewertet, weil der Lauf nicht komplett von allen Fahrern beendet werden konnte.
So blieb es dabei: Johannes gewann in der Klasse 5, gefolgt von Robin Klein und Simon Jehnen. Wieso war die Seifenkiste plötzlich so schnell geworden? Man hatte doch nichts verändert. Streckensprecher Tim Schlecht meinte dazu: "Die Minardi-Kiste ist wie ein guter Wein. Sie wird mit jedem Jahr besser!". Wir können also auf das nächste Jahr gespannt sein!
Bei der Siegerehrung hatten beide Piloten ihren Spaß!
Wie man sehen kann, ist es dem Fotografen bei der Siegerehrung der Klassen 5 und 6 kaum möglich, zeitungstaugliche Bilder zu machen. Kaum hat einer der Fahrer eine Flasche Sekt in der Hand, geht es schon los. Im Vordergrund sehen wir Florian Leyendecker mit dem Würstchenpokal auf der Flucht vor der Sektdusche. Auch Ralf Ruland, der hinter dem Siegertreppchen steht, geht schon in Deckung.
Tagesschnellster wurde einmal mehr Michael Keul mit einer Bestzeit von 51,94 Sekunden.
Die Siegerehrung am Sonntag übernahm Gisela Caspers, stellvertretende Bürgermeisterin der Gemeinde Blankenheim. Sie konnte dann auch eine spezielle Ehrung vornehmen. In diesem Jahr gab es eine sogenannte "Gäste-Kiste". Kurzentschlossene konnten sich melden, um gegen einen kleinen Obolus außer Konkurrenz mit der Gäste-Seifenkiste am Rennen teilnehmen. Diese Chance nutzten ein paar Rennbegeisterte aus Ratingen. Sie starteten einen internen Wettbewerb und wurden mit Medaillen und Würstchen-Pokal bedacht. Sie hatten auch einige Fans mitgebracht, die in der Hubertushof-Kurve bei jedem Lauf ordentlich Stimmung machten.
Platz 1 im internen Wettbewerb erzielte Kamil Marcak mit einer Zeit von 61,19 Sekunden, Platz 2 eroberte Henrik Winkler (62,42 Sek.), gefolgt von Lucas Baumann (63,10), Noel Ropertz (seine Zeit ist leider verschüttgegangen) und Patricia Baumann (67,00 Sekunden). Von Michael Odenthal, der ebenfalls in der Ratinger Gruppe gefahren ist, ist ebenfalls keine Zeit vorhanden. Da ist technisch leider etwas schiefgegangen.
Zwei weitere Fahrer, die die Gäste-Kiste noch nutzen wollten, konnten das nicht mehr tun, weil zwischenzeitlich der Regen eingesetzt hatte: Lukas Blum aus Antweiler und Josua Schmitz aus Niederehe.
Es ist schön, dass das Angebot so gut angenommen wurde und vielleicht ist ja im nächsten Jahr der ein oder andere diesjährige Gästefahrer als "regulärer" SKR-Teilnehmer dabei.
Weiter ging es mit der Mannschaftswertung. Die Mannschaften wurden in den vorangegangenen Rennen immer am Samstagabend ausgelost. Es gibt Mannschaftskapitäne (in diesem Jahr waren es acht), denen die anderen Rennfahrer zugelost werden. Das wird so gehandhabt, damit nicht zufällig die vier besten Fahrer in einer Mannschaft landen und das Ergebnis damit schon vorprogrammiert ist. Die Auslosung ist immer ein großes Event, technisch unterstützt durch einen Buzzer. Wenn man diesen drückt, wird der Zufallsgenerator gestoppt und der dann angezeigte Name ist dem jeweiligen Kapitän zugelost. Da gibt es so manches "aaaah" und "oooh" und am Ende sind nicht alle Kapitäne gleichermaßen zufrieden mit den ihnen zugelosten Piloten. Jeder Mannschaft ist zudem ein Sponsor zugeordnet, unter dessen "Flagge" gefahren wird. Die Sponsoren sind für das Ahrdorfer Seifenkistenrennen sehr wichtig, denn sie tragen sehr dazu bei, dass das ehrenamtliche Engagement der Ahrdorfer Seifenkistenfreunde auch finanziell gestemmt werden kann. Presseartikel, Plakate, die Ausstattung.... alles kostet Geld und da zählt jeder Euro.
Diesmal hat man die Auslosung im stillen Kämmerlein und ohne "Tamtam" gemacht. Nach der tollen Live-Musik am Samstagabend hätte die Auslosung nicht mehr so richtig gepasst. Mal sehen, wie das Orga-Team das für das SKR 2024 entscheidet.
Hier die Ergebnisse der Mannschaftswertung:
Am Schluss der Siegerehrung wird die "Rote Laterne" vergeben. Die Rote Laterne ist ein Wanderpokal, den Derjenige gewinnt, der die langsamste Gesamtzeit gefahren ist. Der Pilot oder die Pilotin muss den Pokal dann im nächsten Jahr wieder mitbringen und in der Zwischenzeit eine kleine Verschönerung vornehmen. Diesmal blieb das gute Stück in Ahrdorf, denn Siegerin war Malin Fahs mit einer Gesamtzeit von 140,67 Sekunden
Malin ist die Tochter von Orga-Team-Mitglied und mehrfachem SKR-Sieger Markus Fahs, der ihr hier ganz herzlich gratuliert. Links im Bild die stellvertretende Bürgermeisterin Gisela Caspers. Auch ihr hat die Siegerehrung sichtlich Spaß gemacht. Im Hintergrund sehen wir den Ortsvorsteher von Ahrdorf, Ralf Ruland. Auch er ist Orga-Team-Mitglied und hat das Rennen ebenfalls bereits mehrfach gewonnen.
Es war mal wieder ein wunderbares Rennen. Der Dank geht besonders an die Organisatoren, die Sponsoren, die vielen Helfer, die Fahrer und die zahlreich erschienenen Zuschauer. Wir sehen uns dann im nächsten Jahr!
Wer noch mehr Fotos sehen will, dem empfehle ich die
Facebook-Seite von Gerd Fölsch. Dort gibt es tolle Bilder von der Vorbereitung bis zu der Siegerehrung am Sonntag! Fliegende Hütchen in der Schlecht-Schikane, Einschläge in der Hubertushof-Kurve, sektgetränkte Sieger, kleine und große Fahrer, schöne Seifenkisten... alles ist dabei!