Freitag, 23.08.2024
18.00 Uhr: Streckeneröffnung
Samstag, 24.08.2024
10.00 Uhr: Abnahme der Fahrzeuge und Einweisung
11.00 Uhr: Rennen der Klassen 1 - 4
15.30 Uhr: Siegerehrung
16.30 Uhr: Warmup der Klassen 5 und 6
ab 18.00 Uhr: Strecken-Party mit Live-Music der Band "Black Pearl"
Sonntag, 25.08.2024
09.00 Uhr: Abnahme der Fahrzeuge und Einweisung
10.00 Uhr: Wertungsläufe der Klassen 5 - 6
13.30 Uhr: Fahrer-Parade aller Klassen
14.00 Uhr: Wertungsläufe
17.30 Uhr: Siegerehrung und After-Race-Party
Die Klassen hatte man weitgehend unverändert gelassen. Nur in Klasse 5 wurde das Mindestalter auf 16 Jahre heruntergesetzt:
24.08.2024: Youngsters-Cup
Das Teilnehmerfeld des Youngsters-Cup stellte sich wie folgt dar:
- Klasse 1: Abby Keul, Lian Klein, Julian Laville, Samuel Schröder
- Klasse 2: diesmal unbesetzt
- Klasse 3: Leano Brück, Zola Brück, Eva Keul, Felix Kirstgen, Angelina Lind, Nico Schwabe
- Klasse 4: Moritz Bongart, Enrico Brandt, Neo Brück, Mika Fahs, Jaro Frings, Mae Keul, Moritz Kirstgen, Till Schäfer
Nach den anfänglichen Problemen lief das Rennen reibungslos durch. Das Wetter machte Fahrern und Helfern zwar etwas zu schaffen, denn das Thermometer zeigte rund 30° C im Schatten, aber das wurde gerne in Kauf genommen. Anders als in manchen Vorgängerrennen, brauchte man an diesem Tag keine Sorge vor regenbedingten Rennunterbrechungen zu haben. Am Start waren neben Kettcars und Kettcar-ähnlichen Fahrzeugen wieder einige Seifenkisten, die auch im Rennen der Großen zum Einsatz kamen.
Die Ergebnisse
Insgesamt wurden fünf Läufe gefahren, wovon die zwei besten Zeiten addiert wurden und in die Wertung einflossen. Dadurch ergab sich folgendes Klassement:
Klasse 1:
Interessant bei den Ergebnissen ist auch der Vergleich zum Vorjahr. Julian Laville war im letzten Jahr noch nicht dabei, sodass hier kein Vergleich gezogen werden kann. Bei den anderen Fahrern waren die diesjährigen Zeiten jedenfalls durchweg besser. Vorausgesetzt, dass die Startrampe an der gleichen Stelle stand wie im letzten Jahr, kann man sagen, dass sich Übung und Routine halt auch beim Seifenkistenrennen bezahlt machen.
Klasse 3:
Auch hier waren die Zeiten bei den drei vergleichbaren Piloten besser als im Vorjahr. Hoffen wir, dass die Pokalvitrine der Familie Brück groß genug ist, denn mit Leano und Zola hatten die Brücks gleich zwei Fahrer auf dem Treppchen.
Klasse 4:
24. / 25.08.2024: Erwachsenenrennen mit Wachablösung
Was auch zu berücksichtigen ist, sind die Regeln und da gab es eine Neuerung, die zu Diskussionen geführt hat und sicherlich noch führen wird. Hier ein Erklärungsversuch: Um das Rennen interessanter zu machen, gibt es bei der Schikane Schlecht drei unterschiedliche Varianten für die Positionierung der Pilone (Hütchen): eine gelbe, eine rote und eine blaue. Wer sich die Straße einmal genauer anschaut, wird die entsprechende farbige Markierungen finden. In der Vergangenheit wurde die zu fahrende Variante vor dem jeweiligen Lauf schon mal gelost. Das war interessant, weil sich die Fahrer dann kurzfristig auf die Variante einstellen mussten, doch am Ende hatten alle weitgehend die gleichen Chancen. Die Zeiten aller Läufe flossen in die Wertung ein und die zwei besten Läufe waren maßgebend.
Nun kommt die Neuerung: Am Samstag wurden zwei Läufe gefahren und sonntags sollten vier weitere Läufe folgen, sodass insgesamt sechs Wertungsläufe zur Verfügung standen. Von diesen sechs Läufen sollten jeweils zwei mit der blauen, mit der gelben und mit der roten Variante der Schikane Schlecht gefahren werden. Es sollten aber nicht die insgesamt zwei besten Zeiten zählen, sondern die beste Zeit aus jeder Schikanenvariante.
Problematisch dabei:
- wer am Samstagabend nicht mitfahren konnte, dem fehlten bereits jeweils eine Zeit aus zwei Varianten
- am Sonntag wurde aus Zeitgründen ein Lauf (der zweite Lauf der roten Variante) gestrichen. Wer also den ersten Lauf der roten Variante "vergeigt" hatte, konnte das mit dem zweiten Lauf nicht wieder gutmachen.
Das soll die Leistungen der Sieger nicht schmälern, hat aber aus meiner Sicht die Ergebnisse etwas verzerrt. Bei den Samstagsläufen kann man noch argumentieren, dass es die Fahrer ja selber in der Hand hatten, mitzufahren oder nicht. Der fehlende Sonntagslauf allerdings lag an organisatorischen Problemen und war nicht den Fahrern anzukreiden. Das Rennen wurde mit Verzögerung gestartet und auch der weitere Verlauf war teilweise stockend.
Doch zurück zum Rennen: die Bilder zeigen links den Seriensieger der letzten Jahre, Michael Keul, der hochkonzentriert auf die Startfreigabe wartet. In der Mitte der Bildergalerie ist Michaels Ehefrau Sandra Keul auf der Seifenkiste "Pink Panther" zu sehen. Rechts ist gerade Florian Leyendecker gestartet, der in diesem Jahr eine neue Seifenkiste gebaut hat. Über alle drei Piloten wird noch zu berichten sein.
Es waren einige neue Seifenkisten, darunter auch eine rollende Badewanne:
Dieses gute Stück ist erst in den letzten Stunden vor dem Rennen in aller Eile zusammengeschweißt worden und bekam das Ahrdorfer TÜV-Siegel auch nur auf Probe. Auf der Startrampe hatten wir jedenfalls alle Mühe mit der Seifenkiste, denn das Gefährt war so breit, dass es gerade so auf die Rampe passte. Auch an den Fahreigenschaften merkte man, dass noch Optimierungspotenzial vorhanden war. Egal: die beiden Fahrer, Kevin Krulikowski und Robin Höger, hatten ihren Spaß und das ist schließlich die Hauptsache.
Nach den beiden ersten Läufen deutete sich eine Überraschung an: Tim Schlecht stand auf Platz 1. Tim, der auch als Moderator des SKR fungierte, hatte mit zwei Zeiten unter 53 Sekunden eine Top-Performance gezeigt, während Michael Keul besonders im ersten Lauf - das war der mit der roten Schikanenvariante - nicht gut unterwegs war und in der Schlecht-Schikane Federn gelassen hatte. Inklusive Strafsekunden blieb die Uhr bei ihm in diesem Lauf bei 57,28 Sekunden stehen. Diese Zeit hätte er im zweiten Lauf der roten Variante korrigieren können, wenn.... ja, wenn dieser zweite Lauf nicht abgesagt worden wäre. Man weiß natürlich nicht, wie dieser Lauf ausgegangen wäre, aber bitter war das schon, denn der Rückstand war nicht mehr aufzuholen.
Dasselbe passierte beispielsweise auch Florian Leyendecker auf seiner neu konstruierten Seifenkiste. Im ersten Lauf der roten Schikanenvariante muss man sich zunächst einmal an eine Seifenkiste gewöhnen und bei einem neuen Gefährt die Fahreigenschaften testen und kennenlernen. So kam Florian, der ein wirklich guter Fahrer ist, in diesem ersten Lauf nur auf eine Zeit von 79,90 Sekunden und konnte dieses Manko wegen des abgesagten zweiten Laufes mit der roten Variante nicht mehr wettmachen.
Tim fuhr währenddessen weiterhin gute Zeiten und gewann das Rennen in der Klasse 6 schließlich mit satten fünf Sekunden Vorsprung vor Ralf Ruland und Altmeister Dietmar Schlecht (Vater von Tim). Tim konnte es sich auch leisten, den letzten Lauf zu vergeigen und winkend die letzten Meter der Strecke an den Zuschauern vorbeizufahren. Den Würstchenpokal für den Viertplatzierten gewann diesmal Michael Keul.
In Klasse 5 konnte sich Simon Kirstgen durchsetzen. Er gewann mit fünf Hundertstel Sekunden vor Jan Hulshof. Den dritten errang - wie im Vorjahr - Simon Jehnen aus dem Minardi-Team. Den Würstchenpokal holte sich Johann Thelen, der im letzten Jahr geradeaus in die Hubertushof-Kurve geknallt war, weil an seiner Seifenkiste Sekundenbruchteile zuvor das Lenkrad abgebrochen war. Von diesem Schock hat er sich offenbar nicht beeindrucken lassen.
Die Siegerehrung am Sonntag nahm übrigens Jennifer Meuren, Bürgermeisterin der Gemeinde Blankenheim, vor. Die Gemeinde Blankenheim unterstützt das SKR Ahrdorf unter anderem auch finanziell mit einem Zuschuss zu den Pokalen. Die Bürgermeisterin versprach, zu prüfen, ob der Zuschuss in diesem Jahr etwas höher ausfallen kann. Hintergrund: die Streckenparty, die am Samstagabend stattfand, fiel buchstäblich ins Wasser. Die Band "Black Pearl" hatte gerade ein paar Lieder gespielt und die Stimmung vor der Bühne angeheizt, da wurde es plötzlich dunkel. Ein Gewitter zog über Ahrdorf. Blitze zuckten durch den Himmel, es donnerte und es regnete in Strömen. Der Wind kam gefühlt von allen Seiten, sodass die Band ihren Auftritt beendete. Die Zuschauer zogen sich unter das Pavillon-Dach, unter die Sonnenschirme und in das Zelt zurück, doch es half alles nichts. Viele waren klatschnass und gingen deutlich früher nach Hause, als das sonst der Fall gewesen wäre. Dadurch hatten die Veranstalter natürlich finanzielle Einbußen, die hoffentlich durch einen höheren Zuschuss der Gemeinde teilweise ausgeglichen werden können.
Zum Glück wiederum gab es nur bei der Party einen Regenguss. Bei den Rennen blieb es trocken und die Stimmung an der Strecke war top. Dazu trugen auch die Bürgermeisterin und ihr Ahrdorfer Ortsvorsteher Ralf Ruland bei. Die Chemie zwischen den Beiden stimmt und Ralf machte sogar vor dem Hintergrund der im nächsten Jahr stattfindenden Kommunalwahlen schon etwas Wahlkampf für die Bürgermeisterin. In seiner kurzen Ansprache sagte er, dass die Zusammenarbeit zwischen der Gemeindeverwaltung und den Orten noch nie so gut war wie derzeit, dass die Bürgermeisterin immer ein offenes Ohr für die Belange der Orte habe und dass man aus seiner Sicht keine
neue Bürgermeisterin oder neuen Bürgermeister brauche. Mit der Meinung stand Ralf nicht allein. Applaus gab es daher nicht nur für die Rennfahrerinnen und Rennfahrer, sondern auch für die Bürgermeisterin.
Hier die Ergebnisse der Klasse 5. Es wurden, wie bereits beschrieben, die besten Zeiten aus den drei Schikanenkonstellationen addiert:
Klasse 5:
Die beiden Piloten der "Badewanne" hatten wirklich einen schweren Stand und eroberten mit deutlichem Abstand die "Rote Laterne". Die beiden Piloten hatten aber so viel Spaß, dass ich sicher bin, die Beiden im nächsten Jahr mit einer überarbeiteten Badewanne wiederzusehen.
Als ich das Foto gemacht habe, schien mir wohl irgendwie die Sonne ins Gesicht. Jedenfalls habe ich den Fokus nicht ganz getroffen. Bei der Sektdusche hieß es: "schnell in Deckung!"
Moderator der Siegerehrung war natürlich Tim Schlecht, der Fahrer und Zuschauer mit seiner lockeren und sympathischen Art und Weise durch die beiden Tage geführt hatte.
Bei der nun folgenden Siegerehrung kam ein weibliches Nachwuchstalent zum Zuge. Das war natürlich passend, denn es ging um den Ladies-Cup. Die aus Ahrdorf stammende Antonia Keul übernahm das Mikrofon von Tim Schlecht und führte die Siegerehrung souverän weiter. Für Nachwuchs bei den Sprechern ist also auch bereits gesorgt.
Es gewann Sandra Keul mit einer Top-Einzelzeit von 56,59 Sekunden vor Nina Hockertz (58,69 Sek) und Lia-Soraya Leschner (61,82). Den Würstchen-Pokal gewann Kirsten Cramer (67,16).
Bei der Siegerehrung der Klasse 6 musste Tim aber selber aufs Treppchen. Deshalb übernahm Antonia Keul auch diese Ehrung. hier die Ergebnisse der Klasse 6.
Klasse 6:
Am Anfang des Berichtes hatte ich ja geschrieben, dass einem Sieger das T-Shirt etwas zu eng war. Das war in Klasse 6 der Fall. Tim Schlecht wollte sich schließlich nicht ins Shirt zwängen und steckte es sich einfach in die Hose. Sehr pragmatisch.
Meine Handykamera hatte scheinbar auch ein wenig von der Sektdusche abbekommen. Jedenfalls waren die Folgebilder etwas verschwommen. Rechtzeitig vor der Siegerehrung der Mannschaftswertung ging's dann wieder.
Hier die Ergebnisse der Mannschaftswertung:
Weiter ging es mit der Roten Laterne. Dieser "Pokal" wird für den langsamsten Fahrer des Rennens ausgelobt. Das war Robin Höger, einer der Piloten der "Badewanne" mit einer Zeit (aus drei Läufen) von 272,47 Sekunden. Nicht weit entfernt von ihm war der zweite Pilot der "Badewanne" und so lag es nahe, die Rote Laterne diesmal an zwei Piloten zu vergeben.
Die Beiden hatten auch hier ihren Spaß, wie man auf dem Foto sehen kann. Die Rote Laterne ist ein Wanderpokal, der im nächsten Jahr wieder mitgebracht werden muss. Dabei ist zu beachten, dass der Gewinner verpflichtet ist, bis dahin eine kleine Verschönerung am Pokal anzubringen.
Weiter ging es mit der Siegerehrung der beiden Tagesschnellsten. Dabei zählt nur die beste Zeit eines einzelnen Laufes. Es werden also keine Zeiten addiert und keine Läufe zusammengerechnet.
Sieger war Tim Schlecht mit einer Zeit von 51,47 Sekunden vor Michael Keul, der im letzten Lauf des Rennens noch eine Zeit von 51,76 Sekunden erreichte. Damit war Tim sozusagen der "König von Ahrdorf" und wird im nächsten Rennen vom Jäger zum Gejagten. Wir freuen uns darauf.
Zum Abschluss werden traditionell Menschen geehrt, die sich um das Seifenkistenrennen verdient gemacht haben. Diesmal wurden Frank Wergen und Markus Kalmer ausgezeichnet. Die Beiden sind immer da, wenn es darauf ankommt und haben deshalb den Preis mehr als verdient.
Das war die Berichterstattung zum 29. Seifenkistenrennen in Ahrdorf. Mir hat es ebensoviel Spaß gemacht wie den Fahrern und den anderen Zuschauern. Ein großes Dankeschön an die Fahrer, die Helfer, die Organisatoren, die Unterstützer im Hintergrund und natürlich an die Zuschauer. Es war mal wieder ein tolles Fest.
Mehr Fotos finden sich wie immer bei Gerd Fölsch, der auch diesmal an beiden Tagen auf der Strecke war und tolle Bilder geschossen hat. Die Fotos findet ihr auf Gerds Facebook-Seite unter
https://www.facebook.com/gfoelsch.
Fast hätte ich es vergessen: auch der WDR war da und hat für die Sendung 2Lokalzeit Aachen" gedreht. Den Beitrag findet man in der Mediathek
unter diesem Link. Der Beitrag über das SKR kommt ab Minute 14:50.