Die Kölnische Rundschau
Frisierte Seifenkisten liefen wie geschmiert
Für die Drittplazierten gab es Wurstorden als Trostpreise
Ganz Ahrdorf stand am Wochenende im Zeichen des alljährlichen Seifenkistenrennens. 38 Piloten hatten sich angemeldet. Der Jüngste war Markus Fahs, 8 Jahre jung, der älteste Teilnehmer Erwin Klemp, 42 Jahre.
Der Samstag gehörte den Kindern. In Kett-Cars wurden Geschwindigkeiten bis zu 30 km/st erreicht. Weniger auf die Geschwindigkeit als auf einen feinen, ruhigen Fahrstil kam es auf der rund 500 Meter langen Strecke an.
Natürlich waren alle Cars "frisiert". Je nach technischem Pfiff des Piloten waren Rahmen und Radlager sowie die Karosserie umgebaut worden. Ein junger Kett-Car-Fahrer schien seine Räder regelrecht in Öl gebadet zu haben. Wenn auch kein Renngerät dem anderen glich, so hatten sie doch eins gemeinsam: Vier Räder und eine funktionstüchtige Bremse mußte vorhanden sein. Als überragender Sieger des ersten Tages erwies sich Heiko Herr in der Startklasse III. Rolf Klinkhammer nach dem ersten Renntag: 2Das ist eine feine Sache. Es macht Spaß. Die Dorfgemeinschaft zieht aber auch richtig mit." Auch der Vorsitzende des Seifenkistenvereins Ahrdorf, Günter Schmitz, war mit dem Verlauf des Rennens und der Beteiligung zufrieden.
Zuschauermassen wurden allerdings mehr noch am Sonntag erwartet, als in der freien Klasse Seifenkistenpiloten auf einer wesentlich schnelleren Strecke an den Start gingen. In drei Klassen wurde um Sieg und Pokal sowie um den Wurstorden gefahren. Den Wurstorden erhält immer der Drittplazierte eines Rennens zum Trost. Gleichzeitig soll der Wurstorden Anreiz für die abgeschlagenen Fahrer sein, noch einmal etwas zuzulegen
(Anmerkung von Ahrdorf.de: der Wurstpokal ist für den Viertplatzierten.... aber vielleicht war auch das 1981 anders).
Seit 1975 werden in Ahrdorf Seifenkistenrennen für Kinder und Senioren gefahren. Die Veranstalter wollen damit nicht nur das dörfliche Leben bereichern, sie möchten vor allem eine fremdenverkehrswerbewirksame Maßnahme im äußersten Südzipfel des Kreises Euskirchen vollziehen. Daß ihnen das zumindest teilweise gelingt, zeigten die vielen Besucher, die am Sonntag das Rennen besuchten. Am Bierbrunnen und am Imbißstand konnten die Gäste von den Mitgliedern des Seifenkistenvereins bewirtet werden. Der Seifenkistenverein ist in das Ortskartell aufgenommen.
Die Ergebnisse des ersten Renntages:
Klasse I: Karsten Keul, Matthias Keul und Thomas Keul
Klasse II: Angela Hockertz, Ralf Frings und Stephanie Müller
Klasse III: Heiko Herr, Heike Klinkhammer und Wilfried Krämer
Die Urkunden und Pokale wurden von Günter Schmitz und Waltraud Fahs übergeben.
Der Kölner Stadt-Anzeiger
Rennfieber an der Oberahr - Mehr als 400 Zuschauer säumten Ahrdorfer "Motodrom" - Stürze ohne Folgen
Mairegen ließ Flitzer aus der Kurve fliegen
Während er in rasender Fahrt zu Tale schoß, geriet ihm das Visier seines Sturzhelms vor die Augen - prompt fand sich der Antweiler Seifenkistenpilot Achim Brodam zwischen Reifen und Schaumstoffsäcken wieder. Den vielen Zuschauern stockte für wenige Augenblicke der Atem, als der junge Mann mit seinem selbstgebastelten Rennwagen aus der Kurve flog. Doch wie alle Stürze beim Ahrdorfer Seifenkistenrennen verlief auch dieser Zwischenfall ohne Verletzungen. Anmerkung von Ahrdorf.de: der Unfall muss im zweiten Lauf passiert sein, denn dort fuhr Achim Brodam mit 125,46 Sekunden die langsamste Zeit des Tages.
Abschüssige Rennstrecke
Mehr als 400 Zuschauer säumten die abschüssige Straße zwischen Uedelhoven und Ahrdorf, wo die Rennen der Klassen 4, 5 und 6 am Sonntagnachmittag entschieden wurden. Bereits zum siebten Mal wurde Ahrdorf, ganz am Rande des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen gelegen, vom Rennfieber gepackt. Man befindet sich schließlich in unmittelbarer Nachbarschaft vom weltberühmten Nürburgring. Während dort die Rennwagen von PS-starken Motoren angetrieben werden, geht es in Ahrdorf ohne Schubkraft den Berg hinunter. Daß die Piloten, der jüngste acht, der älteste 42 Jahre alt, dennoch eine Spitzengeschwindigkeit von 50 bis 60 Stundenkilometern erreichen, liegt an der steilen Ortsstraße, dem "Motodrom" von Ahrdorf.
Bereits am Samstag hatte es die ersten spannenden Rennen gegeben. Auf umgebauten Kettcars ermittelten die Jüngsten (acht bis zehn Jahre) in der Klasse 1 ihren schnellsten Fahrer. Die Familie Keul machte die Sieger alleine unter sich aus. Carsten siegte vor den Brüdern Matthias und Thomas.
In der Klasse 2 (11 bis 14 Jahre) waren die Amazonen am Zuge. Angela Hockerts aus Dorsel ließ Lokalmatador Ralf Frings aus Ahrdorf keine Chance und holte sich den Siegerpokal. Auf Platz drei landete mit Stephanie Müller ebenfalls eine junge Dame. In der Klasse 3, in der umgebaute Kettcars oder ähnliche Fahrzeuge am Start waren, eroberte das Kaller Rennteam mit sehenswerten Schußfahren die ersten Plätze. Heiko Herr verwies Heike Klinkhammer und Wilfried Krämer (Stadtkyll) auf die Plätze.
Gefährlicher Regenschauer
Gefährlich wurde es für die selbstgebauten Seifenkisten am Sonntagmorgen, als bei den Trainingsfahrten ein Regenschauer einsetzte. Auf der glatten Fahrbahn flogen die phantasievoll zusammengeschusterten Pistenflitzer gleich reihenweise in die Absperrbarrieren. Streckensprecher Josef Jehnen kommentierte das spannende Geschehen von seinem "Hochsitz" aus, der ihm einen Überblick über den gesamten Streckenverlauf gewährte. Damit die Fahrer nicht mit allzu....
(hier fehlt ein Stück des Zeitungsausschnitts) ....hineinrasen konnten, hatte man Hindernisse eingebaut. Einige Piloten jagten zu rasant in diesen kurvigen Abschnitt und kassierten Fehlerpunkte.
Die elektrische Zeitnahme am Ziel garantierte dafür, daß es bei der Endabrechnung korrekt zuging. Das Organisationsteam des Seifenkistenvereins Ahrdorf arbeitete reibungslos. Rennleiter Günter Schmitz sah zusammen mit Alfred Jakobs überall nach dem rechten, während ‘Chefmechaniker’ Rolli Klinkhammer kleinere Schäden an den Rennwagen mit seiner fliegenden Werkstatt behob. Damit das Rennspektakel auch der Nachwelt erhalten bleibt, nahm Heinrich Zimmer Seifenkisten, Rennfahrer und das begeisterte Publikum mit der Kamera auf.
Einen dicken Batzen aus dem....(hier fehlt wieder ein Stück Zeitung).... Piloten aus dem rheinland-pfälzischen Dorsel heraus. Sie stellten die Sieger in allen drei Klassen, die am Sonntag gefahren wurden. In der Klasse 4 war es Frank Breuer, der den Konkurrenten Bruno Weber aus Ahrdorf und Lutz Hockertz aus Dorsel das Nachsehen gab. Der Dorseler Karl-Heinz Breuer steuerte in der Klasse 5 einem ungefährdeten Sieg entgegen. Hajo Keul (Ahrdorf) und Ralf Hilger (Kall) mußten sich mit Platz zwei und drei begnügen.
Einen Favoritensieg gab es auch in der Seniorenklasse. Hermann-Josef Kreuer aus Dorsel ließ schon im ersten Lauf keinen Zweifel daran, daß er den Pokal mit nach Hause nehmen wollte. Erwin Keul aus Bonn und Erwin Klemp aus Köln belegen die....
(hier fehlt dann leider wieder ein Stückchen Zeitung)...